Die Bevölkerungszahl des „Railbelt“ ist seit 1970 um 170 Prozent auf mehr als eine halbe Million Menschen gewachsen, während sich im gleichen Zeitraum die bekannten Gasreserven des Cook Inlet aufgrund mangelnder Neuerschließungen um 80 Prozent verringerten. Dieses Ungleichgewicht zwischen Energienachfrage und dem Status der Förderung hat zur Folge, dass die gegenwärtigen erschlossenen Gasreserven nur noch die Hälfte des Bedarfs decken können; es entsteht eine Versorgungslücke von 50 Milliarden Kubikfuß.
Große Industrieprojekte wie die geplante „Pebble Mine“ (Bedarf von bis zu 300 Megawatt Strom, was etwa 25 Milliarden Kubikfuß Gas pro Jahr entspricht) oder andere Vorhaben der Bergbauindustrie werden die Nachfrage voraussichtlich noch weiter anwachsen lassen.
Ein weiterer Aspekt im Zusammenhang mit der zurückgehenden Förderung im Rahmen der bestehenden Produktionskapazitäten ist die schwindende Fähigkeit, auf große Nachfrageschwankungen zu reagieren. In der Vergangenheit konnten Erdgasproduzenten bei stark ansteigender Nachfrage größere Mengen Erdgas fördern. Reduzierte Fördermengen führen dazu, dass Nachfrageschwankungen durch Lagerkapazitäten ausgeglichen werden müssen – aber gegenwärtig gibt es diese im Cook Inlet nicht.
Pipelines, um das Erdgas aus dem Norden des Bundesstaates in den „Railbelt“ zu leiten (etwa „Bullet Line“, „Valdez Option“ oder „North America Option“), wären unverhältnismäßig teuer. Auch der Import von Flüssiggas (LNG) von außerhalb des Bundesstaates ist derzeit nicht wirtschaftlich. Und der Einsatz von erneuerbaren Energien durch geplante Projekte wie „Susitna Hydro“, „Fire Island Wind“, oder „Mount Spurr Geothermal“ wird noch Jahrzehnte auf sich warten lassen, wie aktuelle Studien prognostizieren. So kam eine Untersuchung im Auftrag der Alaska Natural Gas Development Authority (ANGDA) zu dem Schluss, dass umgehend Schritte unternommen werden müssen, um die Gasförderung im Cook Inlet auszuweiten und wieder neue Reserven zu erschließen.